Effektivität und Wirksamkeit von Betrieblichem Gesundheitsmanagement

Nutzen von Betrieblichem Gesundheitsmanagement

Die Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist für Unternehmen eine große Investition. Daher muss das BGM auch einen ökonomischen Mehrwert haben, damit es sich für Unternehmen lohnt. Den Nutzen durch das BGM aus Sicht des Unternehmens und aus Sicht der Mitarbeiter beschreibt unter anderem die Spezifikation für das Betriebliches Gesundheitsmanagement DIN SPEC 91020. Anhand dessen kann man bereits erkennen, dass Betriebliches Gesundheitsmanagement nicht nur dazu da ist, für die Mitarbeiter einen extra Anreiz zu schaffen. Vielmehr bietet das BGM Unternehmen eine große Chance, die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit enorm zu steigern. Es zeichnet sich durch den Doppelnutzen für Mitarbeiter und Unternehmen aus.

Nutzen für das Unternehmen Nutzen für die Mitarbeiter
Reduktion krankheitsbedingter Ausfallzeiten Stärkung der Eigenverantwortung und Schaffung eines allgemeinen Gesundheitsbewusstseins
Geringere Fluktuation Verbessertes Betriebsklima
Erhöhung des Engagements der Organisationsmitglieder Verminderung der Arbeitsbelastungen
Erhöhung der Produktivität Verbesserte Identifikation mit den Aufgaben und dem Unternehmen
Verbesserung der Innovationsfähigkeit Verbesserte Arbeitszufriedenheit und Motivation
Verbesserte Qualität der Leistungen Gesteigerte Leistungsfähigkeit
Reduktion von Versicherungskosten Verbesserte Arbeitsbewältigungsfähigkeit und Beschäftigungsfähigkeit
Wahrnehmung sozialer Verantwortung Verbesserte Balance zwischen beruflichen und privaten Anforderungen
Verbesserung der Arbeitgeberattraktivität
Verbessertes Image
Verbesserung der Kundenbeziehungen
Erreichung ökonomischer Ziele
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Kreditwürdigkeit

Quelle: DIN SPEC 91020


Lernen Sie in diesem kostenfreien Webinar die wichtigsten 5 Schritte auf dem Weg zur erfolgreichen BGM-Strategie kennen. Zudem erfahren Sie, welche Erfolgsfaktoren Sie für ein effektives BGM auch in Ihrem Unternehmen berücksichtigen sollten. So sorgen Sie dafür, dass Sie Ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement von Anfang an auf eine solide Basis stellen und BGM auch für Ihr Unternehmen nachhaltig wirtschaftlichen Nutzen generiert.


Wirksamkeit von Gesundheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz

Wirksamkeit von BGM

Systematisches Review

Im Jahr 2009 wurde eine Studie veröffentlicht, bei der die Wirksamkeit von Gesundheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz untersucht wurde. Dabei wurden 17 Reviews qualitativ analysiert und daraus ein Fazit gezogen. Das Ergebnis stellte heraus, dass vereinzelte Maßnahmen nur begrenzt wirksam sind. Außerdem wurde festgestellt, dass verhaltenspräventive Maßnahmen deutlich effektiver sind als verhältnispräventive Maßnahmen. Die Autoren haben jedoch darauf hingewiesen, dass es wahrscheinlich aufgrund der Forschungsmethode zu diesem Effekt kam. Mit verhaltenspräventiven Maßnahmen sind solche gemeint, die die Beeinflussung oder Veränderung des Verhaltens einer Person fokussieren, mit dem Ziel gesundheitsförderliches Verhalten zu erlernen und zu fördern, sowie gesundheitsschädliche Verhaltensweisen zu eliminieren bzw. reduzieren. Dahingegen werden bei verhältnispräventiven Maßnahmen die Rahmenbedingungen des Arbeitsplatzes fokussiert, wie zum Beispiel Arbeitsorganisation, Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsmittel. Ziel ist es eine gesundheitsförderliche Arbeitsumwelt zu schaffen und Belastungsfaktoren zu beseitigen bzw. zu reduzieren.

Empfohlen wird grundsätzlich eine Kombination aus verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen. Laut der Studie konnten für 68,6 % der Gesundheitsmaßnahmen Effekte nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der Studien wurden untergliedert in 5 Interventionsbereiche: Stress, Bewegung und Ernährung, Rauchen, Ergonomie und Rückenschmerzen sowie Organisationsentwicklung.


Stress

Maßnahmen zum Stressmanagement haben sich als wirksam herausgestellt. Den stärksten Effekt zeigten kognitiv-behaviorale Maßnahmen, die meist das Ziel haben Wissen zum Stressmanagement zu vermitteln und Stress verursachende Einstellungen, Denkgewohnheiten und dysfunktionale Verhaltensweisen zu beseitigen. Sehr häufig wurden laut der Studie Entspannungsverfahren am Arbeitsplatz ausgeführt. Auch diese sind wirksam, wobei hier nur mittlere Effekte gemessen wurden.


Körperliche Aktivität und Ernährung

Die Analysen im Rahmen der Studie haben gezeigt, dass kombinierte Maßnahmen zu körperlicher Aktivität und Ernährung die größte Wirksamkeit haben. Keine Effekte hingegen haben Gesundheitsanalysen und Screenings. Bei Trainingsprogrammen und bei motivierenden Hinweisschildern zeigte sich eine hohe Wirksamkeit. Darüber hinaus führt die Kombination aus verhaltens- und verhältnisorientierten Maßnahmen zu den besten Effekten.

Rauchen

Bei den verhältnisorientierten Maßnahmen wurde keine klare Evidenz nachgewiesen. Hingegen sind verhaltensorientierte Maßnahmen zur Raucherentwöhnung belegt durch eine starke Evidenzlage. Zu diesen verhaltensorientierten Maßnahmen zählen zum Beispiel Gruppentherapien, individuelle Beratungen und Nikotinersatztherapien. Hingegen zeigen Maßnahmen wie Tabakverbote oder Infomaterialien eine geringe Wirksamkeit.

Ergonomie und Rückenschmerzen

Auch im Hinblick auf das Thema Ergonomie und Rückengesundheit werden die besten Effekte durch die Kombination von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen erzielt. Die alleinstehende Durchführung von Schulungen und Trainings zeigte eine geringe Wirksamkeit, wohingegen die Kombination von Schulung und anderen ergonomischen Maßnahmen eine höhere Wirksamkeit hat. Bezüglich Rückenschmerzen zeigten Schulungsmaßnahmen keine Evidenz zur Wirksamkeit. Zu diesem Thema mangelt es jedoch an qualitativ hochwertigen Studien, weshalb kein deutliches Fazit gezogen werden kann.

Organisationsentwicklung

Maßnahmen zur Steigerung der Partizipation und Kontrolle über die eigene Arbeit zeigten positive Einflüsse auf den Gesundheitszustand der Mitarbeiter. Bezüglich der psychosozialen Gesundheit haben sich Maßnahmen zur Verbesserung von Teamwork und Aufgabenvielfalt als positiven Einfluss bewährt.

Quelle: Goldgruber J, Ahrens D (2009): Gesundheitsbezogene Interventionen in der Arbeitswelt – Review über die Wirksamkeit betrieblicher Gesundheitsförderung und Primärprävention. Prävention und Gesundheitsförderung. 4:83–95


Report der Initiative Gesundheit und Arbeit

Ein weiteres systematisches Review zur Wirksamkeit und dem Nutzen betrieblicher Prävention wurde im iga.Report 28 zusammengestellt. Es handelt sich hierbei um eine Veröffentlichung der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) - eine Kooperation bestehend aus BKK Dachverband, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), dem AOK-Bundesverband und dem Verband der Ersatzkassen e.V. - bei der deutsch- und englischsprachige wissenschaftliche Literatur aus den Jahren 2006 bis 2012 herangezogen und systematisch ausgewertet wurde. Im Report fand man heraus, dass in den Bereichen Gewichtsreduktion, Bewegungsförderung und Raucherentwöhnung die Kombination aus verschiedenen verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen am wirksamsten ist. In manchen Bereichen fehlen jedoch noch genügend aussagekräftige Studien, wie zum Beispiel bei der Alkoholprävention und der Evaluation von Gesundheitszirkeln und partizipativen Maßnahmen. Hinsichtlich der Prävention von psychischen Erkrankungen fand man heraus, dass in den einzelnen Studien verschiedene Parameter gemessen und verschiedene Messverfahren verwendet wurden, weshalb die Studien nur bedingt verglichen werden konnten. Es gab jedoch grundsätzlich Hinweise auf eine Wirksamkeit von Maßnahmen der Arbeitsorganisation, der Evaluation von Stressoren und der Arbeitsabläufe.

Quelle: Pieper, C. & Schröer, S. (2015): iga.Report 28. Wirksamkeit und Nutzen betrieblicher Prävention



Return on Investment durch Betriebliches Gesundheitsmanagement

Return on Investment BGM

Eine Investition in das Betriebliche Gesundheitsmanagement muss aus Sicht eines Unternehmens auch einen wirtschaftlichen Mehrwert bringen. Denn im Endeffekt ist das oberste Ziel eines Unternehmens in der Regel die Steigerung der Wirtschaftlichkeit und somit die Erziehlung eines Gewinns. Das BGM bringt Ihrem Unternehmen durchaus einen wirtschaftlichen Mehrwert, der in Studien nachgewiesen werden konnte.

Der iga.Report 28 der Initiative Gesundheit und Arbeit hat den ökonomischen Mehrwert von Gesundheitsmaßnahmen im Betrieb ausführlich untersucht. Das systematische Review kam zum Ergebnis, dass Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung einen Return on Investment von ca. 1:2,7 haben. Das heißt mit jedem investierten Euro wird langfristig 2,70 € eingespart. Somit ist Betriebliche Gesundheitsförderung eine sehr lukrative Investition für Ihr Unternehmen. Um das volle Potential von Gesundheitsmaßnahmen zu nutzen bedarf es jedoch eines systematischen Betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Quelle: Pieper, C. & Schröer, S. (2015): iga.Report 28. Wirksamkeit und Nutzen betrieblicher Prävention



Wie Sie mit einem systematischen BGM die größtmögliche Wirksamkeit von Gesundheitsmaßnahmen erzielen

BGM-Strategie

In der Praxis erleben wir es immer wieder, dass Unternehmen Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung nach Gießkannenprinzip durchführen. Dabei erhofft man sich durch die Maßnahmen konkrete Ziele wie die Senkung des Krankenstandes oder die Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit. In der Realität ist es jedoch meist so, dass diese Maßnahmen nicht die erhoffte Wirkung erzielen. Genau aus diesem Grund ist es wichtig von Anfang an ein systematisches Betriebliches Gesundheitsmanagement im Unternehmen einzuführen. Durch ein BGM setzen Sie in Ihrem Unternehmen konkrete messbare Ziele der Betrieblichen Gesundheit. Das kann zum Beispiel die Senkung des Krankenstands, die Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit, oder die Steigerung der Leistungsfähigkeit Ihrer Mitarbeiter sein. Um diese Ziele effizient und effektiv zu erreichen entwickeln Sie eine entsprechende BGM-Strategie. Anhand dieser Strategie werden dann fundierte Maßnahmen geplant, durchgeführt und evaluiert. Durch dieses strategische Vorgehen stellen Sie sicher, dass die Maßnahmen den größtmöglichen Nutzen und die beste Wirksamkeit haben. Die Erreichung Ihrer Ziele im BGM wird damit messbar und erfolgreich.

Die RPC Consulting GmbH unterstützt Sie als strategischer Gesundheitspartner dabei ein systematisches Betriebliches Gesundheitsmanagement in Ihrem Unternehmen einzuführen oder bereits vorhandene BGM Strukturen zu optimieren. Als Experten für Gesundheitsmanagement sowie Gesundheitsförderung ermöglichen wir es Gesundheit zu einem gesellschaftlichen, unternehmerischen und ökonomischen Wert weiterzuentwickeln.