„Die digitale Patientenakte (ePA)“

Einleitung: Alle Gesundheitsinfos an einem Ort

Kennen Sie das? Der Hausarzt hat Ihre Blutwerte, der Facharzt die Röntgenbilder, im Krankenhaus liegt ein OP-Bericht – und Sie selbst haben irgendwo in einer Mappe Befunde gesammelt. Wenn man den Überblick behalten will, wird es schnell kompliziert.

Genau hier setzt die elektronische Patientenakte (ePA) an. Sie soll Ordnung schaffen, indem sie alle wichtigen Gesundheitsinformationen sicher, digital und zentral an einem Ort bündelt. So können Ärzte, Krankenhäuser und Sie selbst jederzeit darauf zugreifen – natürlich nur mit Ihrer Zustimmung.

Die ePA ist seit 2021 in Deutschland verfügbar und wird nach und nach weiterentwickelt. Sie ist freiwillig, kostenlos und wird von den Krankenkassen angeboten.

Was ist die ePA?

Die ePA ist eine digitale Sammelmappe für Ihre Gesundheitsdaten. Sie ist mit Ihrer elektronischen Gesundheitskarte verknüpft und kann per App auf dem Smartphone oder Tablet genutzt werden.

Welche Inhalte können gespeichert werden?

  • Befunde und Diagnosen

  • Arztberichte und Entlassbriefe aus dem Krankenhaus

  • Laborwerte

  • Röntgen- und MRT-Bilder

  • Impfpass

  • Medikationsplan

  • Allergiepass

  • Zahnbonusheft

  • Notfalldaten

👉 Sie selbst entscheiden, was gespeichert wird und wer Zugriff hat.

Vorteile für Patientinnen und Patienten

  1. Alles auf einen Blick

    • Statt viele Ordner oder CDs zu verwalten, haben Sie Ihre Unterlagen digital gebündelt.

  2. Bessere Behandlung

    • Ärzte können schneller Zusammenhänge erkennen, weil sie Ihre Vorgeschichte kennen.

    • Doppeluntersuchungen werden vermieden.

  3. Selbstbestimmung

    • Sie entscheiden, wer Zugriff erhält.

    • Sie können eigene Dokumente hochladen, z. B. eine Patientenverfügung.

  4. Schnelligkeit

    • Bei einem Arztwechsel muss nicht lange nach Befunden gesucht werden – sie sind sofort verfügbar.

Datenschutz und Sicherheit

Viele Menschen sind zunächst skeptisch, wenn es um digitale Gesundheitsdaten geht. Deshalb ist die ePA besonders streng geregelt:

  • Zugriff nur mit Ihrer aktiven Einwilligung.

  • Arbeitgeber, Krankenkassen oder Versicherungen dürfen nicht hineinschauen.

  • Die Daten werden verschlüsselt in Deutschland gespeichert.

  • Jeder Zugriff wird protokolliert – Sie können jederzeit einsehen, wer auf Ihre Daten geschaut hat.

👉 Gut zu wissen: Sie behalten die volle Kontrolle.

Praxisbeispiele

  • Fall 1 – Arztwechsel: Herr B. zieht um und wechselt den Hausarzt. Dank ePA kann der neue Arzt sofort auf alle wichtigen Befunde und Laborwerte zugreifen – eine schnelle Weiterbehandlung ist möglich.

  • Fall 2 – Facharzttermin: Frau K. benötigt ein MRT-Bild für den Orthopäden. Statt eine CD mitzunehmen, erlaubt sie dem Arzt den digitalen Zugriff über die ePA.

  • Fall 3 – Notfall: Herr M. trägt wichtige Notfalldaten (Allergien, Medikamentenunverträglichkeiten) in seiner ePA. Bei einem Unfall haben die behandelnden Ärzte sofort die entscheidenden Infos.

So nutzen Sie die ePA optimal

  • App der Krankenkasse herunterladen: Fast alle Kassen bieten eine eigene ePA-App an.

  • Zugriffsrechte gezielt vergeben: Bestimmen Sie, welcher Arzt wie lange Zugriff hat.

  • Dokumente hochladen: Impfpass, Medikamentenplan, Patientenverfügung – so haben Sie alles griffbereit.

  • Regelmäßig prüfen: Sind alle Befunde enthalten? Stimmen die Einträge?

Unterschiede zur elektronischen Gesundheitskarte

  • Gesundheitskarte: Plastikkarte mit Basisdaten, dient als Ausweis beim Arzt.

  • ePA: Digitale Akte mit ausführlichen Gesundheitsdaten – nur mit App und Einwilligung nutzbar.

Häufige Fragen

  • „Ist das nicht unsicher?“ → Die ePA erfüllt die höchsten Datenschutzstandards in Deutschland.

  • „Verliere ich die Kontrolle?“ → Nein, Sie entscheiden, wer was sehen darf.

  • „Muss ich die ePA nutzen?“ → Nein, sie ist freiwillig – aber sehr hilfreich.

Erfolgsfaktoren – so gelingt die Nutzung

  • Früh einrichten: Je früher Sie starten, desto vollständiger wird Ihre Akte.

  • Eigeninitiative zeigen: Laden Sie auch eigene Dokumente hoch.

  • Informiert bleiben: Fragen Sie Ihre Arztpraxis, wie Sie gemeinsam die ePA nutzen können.

  • Im Alltag nutzen: Vor allem bei Facharztterminen oder Krankenhausaufenthalten macht sie vieles einfacher.

Fazit: Mehr Überblick, mehr Sicherheit

Die elektronische Patientenakte ist ein Meilenstein im deutschen Gesundheitssystem. Sie schafft Transparenz, spart Zeit und stärkt die Patientenrechte.

Wer die ePA nutzt, hat seine Gesundheit im Blick – jederzeit, überall und unter eigener Kontrolle.