Unternehmen in der Corona-Krise

Wie können Unternehmen die Corona-Krise erfolgreich bewältigen?

Stand: 16.03.2020

Für die weitere Entwicklung der Corona-Krise in Deutschland wird mit aller Wahrscheinlichkeit der Anfang dieser Woche (KW 12) entscheidend sein. In den letzten Tagen haben aufgrund der weltweiten Verbreitung des Coronavirus (SARS-Covid-19) auch die Fallzahlen der Infizierten in Deutschland immer weiter zugenommen.

Mit der bundesweit angeordneten Schließung der Schulen, Kitas und Kindergärten an diesem Wochenende wurde ersichtlich, dass die Situation sehr ernst zu nehmen ist. Mit Blick auf das Handeln unserer europäischen Nachbarn Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien ist davon auszugehen, dass spätestens am kommenden Mittwoch auch in Deutschland der Notstand ausgerufen wird und die Versammlungs- und Bewegungsfreiheit drastisch eingeschränkt wird.

Mit all den staatlich ergriffenen Maßnahmen zur bestmöglichen Bewältigung der gesundheitlichen Probleme durch das Coronavirus erwachsen für viele Unternehmen auch wirtschaftliche Probleme.

Daher ist es nun wichtig, dass Sie nicht länger zögern, sondern sofort alle in ihrem Betrieb notwendigen Schritte ergreifen, um den Schaden durch die Corona-Krise möglichst gering zu halten. Aufgrund der aktuell schnellen und dynamischen Entwicklung geht es nun nur noch um Stunden, um die richtigen Maßnahmen einzuleiten.

Erstellen Sie nun umgehend realistische Szenarien, mit denen Sie sich mindestens für die nächsten 3 Monate vorbereiten. Anhand Ihrer entwickelten Best-Case-Szenarien und Worst-Case-Szenarien werden Sie besser erkennen können, welche Schritte Sie und Ihre Mitarbeiter heute noch einleiten müssen, um die Corona-Krise sowohl aus gesundheitlicher als auch wirtschaftlicher Perspektive bestmöglich zu meistern.

Womit müssen Sie nach realistischer Einschätzung in den nächsten 3 Monaten rechnen?

Mit aller Wahrscheinlichkeit wird es spätestens in dieser Woche (KW 12) durch staatliche Katastrophenschutzmaßnahmen zu einem vollständigen Erliegen des öffentlichen Lebens in Deutschland kommen. Die Inkubationszeit des Coronavirus beträgt ca. 2 Wochen, daher wird sich die Situation des Shutdowns mindestens für zwei weitere Wochen fortsetzen (mindestens KW 15). Die Schließung der Schulen, Kitas und Kindergärten wird in allen Bundesländern mit Sicherheit bis zum Ende der Osterferien fortgesetzt werden, welche in allen Bundesländern zwischen dem 13.-18.04.2020 enden (KW 16). In dieser Zeit werden auch Ihre Mitarbeiter mit betreuungsbedürftigen und schulpflichtigen Kindern enorme Schwierigkeiten haben ihren Dienst anzutreten und nur mit Einschränkungen, zum Beispiel aus dem Home Office, agieren können. Die Bewegungsfreiheit wird wahrscheinlich auf den Weg zur Arbeit sowie zur Lebensmittelversorgung eingeschränkt werden.

Die gleiche Situation trifft natürlich auch auf die meisten Ihrer Kunden und Lieferanten zu, weshalb mit großer Wahrscheinlichkeit zum Ende des ersten, sowie im gesamten zweiten Quartal mit einem starken Rückgang der Nachfrage und Umsatzeinbußen in fast allen Branchen zu rechnen ist. In besonderem Maße werden hiervon die Branchen Transport, Logistik, Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie, Tourismus, Elektrotechnik und Maschinenbau betroffen sein.

Ebenso ist davon auszugehen, dass es mit dem Ende der Osterferien sicherlich mindestens ein bis zwei Wochen benötigen wird, bis sich diese Situation wieder entspannt hat und überhaupt wieder mit einigermaßen geregelten Betriebsabläufen gerechnet werden kann (KW 18).

Darüber hinaus sind die psychologischen Auswirkungen der Corona-Krise nicht zu unterschätzen. Vielen Menschen in Deutschland ist am heutigen Tage noch nicht klar, welche Tragweite die Corona-Krise haben wird. Gleichermaßen bedeutet dies, dass sicherlich viele Menschen in Deutschland von den kommenden Ereignissen überrascht werden. Die Ernsthaftigkeit werden viele Menschen wahrscheinlich erst in der kommenden Woche begreifen; spätestens jedoch wenn durch die ergriffenen Maßnahmen des Katastrophenschutzes eine eigene Betroffenheit gegeben ist. Das Konsumklima wird hierdurch in den nächsten Wochen getrübt werden. Wie lange diese Situation anhält ist heute noch nicht ersichtlich.


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Umgang mit der Corona-Krise


Welche Maßnahmen sollten Sie nun ergreifen?

Aufgrund unserer aktuellen Einschätzung sind also grundsätzlich nun schnellstmöglich umfassende Maßnahmen des Infektionsschutzes im Unternehmen umzusetzen. Klären Sie Ihre Mitarbeiter umgehend über die richtigen und angemessenen Verhaltensweisen auf. Ergreifen Sie diese Maßnahmen konsequent, um die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter zu schützen und zu verhindern, dass ihr Unternehmen von einer Ausbreitung des Coronavirus besonders stark betroffen sein könnte. Achten Sie insbesondere darauf, dass Ihr Unternehmen handlungsfähig bleibt.

Für die meisten Unternehmen wird es in der nun kommenden Zeit zu den wichtigsten Zielen gehören, die Liquidität zu sichern, um die Corona-Krise zu überstehen. Bedenken Sie hierbei, dass etwaige Versicherungen in aller Regel nicht für epidemiebedingte Umsatzausfälle oder Verluste aufkommen. Unternehmen müssen daher eigene Maßnahmen ergreifen, um die Corona-Krise zu bewältigen.

Prüfen Sie daher umgehend, welche Maßnahmen Sie ergreifen müssen, um die Liquidität in den nächsten Monaten zu erhalten. Rechnen Sie insbesondere damit, dass es Schwierigkeiten geben wird, offene Forderungen von Ihren Kunden einzutreiben, da gleichermaßen alle Unternehmen ihre Liquidität sichern möchten. Von vollständigen Zahlungsausfällen ist jedoch zum aktuellen Zeitpunkt nicht auszugehen. Die Bundesregierung hat bereits jetzt umfassende Maßnahmen ergriffen, um die deutsche Wirtschaft in Zeiten der Corona-Krise zu unterstützen. So stehen als Überbrückungshilfe inzwischen in unbegrenzter Höhe für fast alle Unternehmen Mittel der KFW zur Verfügung. Das Handeln der Bundesregierung unterstreicht gleichzeitig jedoch auch noch einmal die Ernsthaftigkeit der Situation, da hierdurch aller Voraussicht nach ursprünglich geplante Regierungsziele wie die „schwarze Null“ nicht mehr erreicht werden können. Prüfen Sie entsprechend schnellstmöglich, ob staatliche Hilfen für ihr Unternehmen relevant sind.

Des Weiteren hat die Bundesregierung verschiedene steuerliche Liquiditätshilfen für Unternehmen beschlossen, um die kurzfristige Liquidität zu sichern. So wird zum Beispiel die Gewährung von Stundungen erleichtert und Vorausszahlungen können leichter angepasst werden. Auf Vollstreckungsmaßnahmen und Säumniszuschläge wird bis Ende diesen Jahres verzichtet, solange der Schuldner unmittelbar von den Auswirkungen des Coronavirus betroffen ist. Setzen Sie sich entsprechend mit ihrem zuständigen Finanzamt in Verbindung und beantragen Sie bereits jetzt vorsorglich entsprechende Maßnahmen, sofern ihre Liquidität potentiell gefährdet ist.

Prüfen Sie darüberhinaus sämtliche arbeitsrechtlichen Schritte, um Ihr Unternehmen schnellstmöglich zu entlasten. Denkbar sind hierbei zunächst vor allem der Abbau von Überstundenguthaben sowie die Beantragung von Kurzarbeit. Die Bundesregierung hat kurzfristig die Zugangsvorraussetzungen zur Beantragung von Kurzarbeitergeld erleichtert. Ausdrücklich wird dies konkretisiert für den Fall, dass „staatliche Schutzmaßnahmen dafür sorgen, dass der Betrieb vorübergehend geschlossen wird.” Bedingung hierfür ist allerdings, dass auch tatsächlich Kurzarbeit durch ihr Unternehmen angezeigt wird.


Wie geht es weiter, nachdem die akute Corona-Krise nach ca. 3 Monaten überwunden ist?

Auch die langfristigen Auswirkungen des Coronavirus sind nicht zu unterschätzen. Nach Einschätzungen des Robert-Koch-Instituts könnten sich in einem Zeitraum von ein bis zwei Jahren 60 bis 70 Prozent der deutschen Bevölkerung mit dem neuen Coronavirus infizieren. Dies entspricht etwa 50 bis 58 Millionen Menschen in Deutschland; entsprechend wird auch ein großer Teil der Arbeitnehmer infiziert werden. Viele dieser Infektionen werden symptomfrei bleiben oder nur milde Krankheitsverläufe zeigen. Jedoch wird es auch zu sehr schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen kommen.

Ziel der aktuellen staatlichen Schutzstrategie ist daher vor allem eine Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus zu erreichen, sodass nicht zu viele Menschen gleichzeitig erkranken. Nur so kann im Fall von schweren Krankheitsverläufen eine ausreichende intensivmedizinische Versorgung erreicht werden, denn die Kapazitäten unseres Gesundheitssystems sind begrenzt.

Es ist also absehbar, dass die Corona-Krise nicht innerhalb der nächsten Tagen oder Wochen bewältigt werden kann, sondern dass wir in Deutschland über viele Monate hinweg mit ihren Auswirkungen zu kämpfen haben werden. Es ist zwingend erforderlich, dass Sie bereits jetzt Strategien für die Zeit nach der akuten Corona-Krise entwickeln.

Für Unternehmen waren Herausforderungen wie erhöhte Fehlzeiten auch vor der Ausbreitung des Coronavirus bereits ein Problem. Es ist nun jedoch davon auszugehen, dass Unternehmen auch in den nächsten Monaten mit stark erhöhten Krankenständen rechnen müssen. Langfristige Maßnahmen des Infektionsschutzes sind daher für jedes Unternehmen unbedingt notwendig. Besonders betroffen werden wahrscheinlich Unternehmen mit einer älteren Belegschaft sein. Dies trifft vor allem auf die Branchen Produktion und Logistik zu, in welchen das Durchschnittsalter besonders hoch ist. Ältere Mitarbeiter haben ein deutlich höheres Risiko sich mit dem Coronavirus zu infizieren und die entsprechende Erkrankung Covid-19 auszubilden. Diese Branchen werden durch Lohnfortzahlungskosten und Ausfallkosten im Nachgang an die akute Krise besonders belastet sein. Daher sollten Sie auch dies bereits jetzt bei der weiteren Personalplanung berücksichtigen.

Neben den zukünftigen gesundheitlichen Auswirkungen ist ebenso wichtig, dass Sie gegebenenfalls ihre unternehmerische Strategie anpassen und sich auf die zu erwartende veränderte Marktsituation nach dem Höhepunkt der Corona-Krise einstellen.

Auch politisch und gesellschaftlich kann die Corona-Krise möglicherweise einen Wendepunkt einleiten, denn durch die massiven Maßnahmen des Katastrophenschutzes werden viele Menschen ihre Gewohnheiten verändern und auch die Möglichkeiten des standortunabhängigen sowie digitalen Arbeitens kennenlernen. In vielen Unternehmen kann dies auch eine kulturellen Wandel einläuten, auf welchen sie sich frühzeitig einstellen sollten. Sicherlich würden sich viele Unternehmen im Moment zum Beispiel wünschen, bereits in der Vergangenheit mit ihren Mitarbeitern Möglichkeiten des mobilen Arbeitens oder des Home Office entwickelt zu haben. Hieraus können sich für die Zukunft also für Unternehmen auch neue Chancen ergeben, sodass sie langfristig gestärkt aus der Krise hervorgehen können.

Grundsätzlich sendet die Bundesregierung durch ihr entschlossenes Handeln und die angewendeten Maßnahmen das Signal, dass die deutsche Bevölkerung und auch die Unternehmen in Deutschland nicht in Panik verfallen müssen. Es werden für viele Unternehmen mit großer Wahrscheinlichkeit massive Probleme entstehen, die Bundesregierung wird hier jedoch die Unternehmen nach ihren Kräften unterstützen. Damit steht jedoch auch gleichzeitig fest, dass Sie als Unternehmen jetzt und heute handeln müssen, um in der Lage zu sein, die aufkommenden Probleme bewältigen zu können.

Sie und Ihre Mitarbeiter werden diese Krise nur durch ungewöhnlichen Einsatz bewältigen können. Kommunizieren Sie alle notwendigen Schritte klar und verständlich in Ihrem Unternehmen. Treten Sie mit ihren Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten in Kontakt um ihre Strategie zu erläutern.

Vertrauen Sie darüber hinaus ausschließlich auf seriöse Quellen, um sich fortlaufend über die aktuelle Entwicklung zu informieren. Gute Einblicke in das weltweite Geschehen zum Coronavirus bieten vor allem die Internetpräsenzen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI).


Was kann die RPC Consulting GmbH für Sie tun?

Die Rehbein group und die auf die Strategie- und Organisationsberatung spezialisierte RPC Consulting GmbH setzen alle ihre Ressourcen ein, um Sie und Ihr Unternehmen dabei zu unterstützen, die gesundheitliche Situation ihrer Beschäftigten durch Prävention und Nachsorge optimal zu erhalten und gegebenenfalls schnellstmöglich wiederherzustellen.

Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern haben wir uns auf verschiedene mögliche Szenarien der Corona-Krise vorbereitet. Durch unsere vollständig digitalisierten Unternehmensabläufe und unsere bereits jahrelang erprobten Konzepte des Remote Workings stehen wir Ihnen uneingeschränkt zur Verfügung.

Sofort und kurzfristig unterstützen wir Ihr Unternehmen mit unserer Kriseninterventionsberatung, sowie der Beratung Ihres Managements und Ihrer Führungskräfte, rund um das Thema Infektionsschutz & SARS-CoV-2.
Im Fokus stehen hierbei die gemeinsame Entwicklung von Notfallplänen sowie die kompetente Begleitung von Krisenberatungsgesprächen.

Ebenso unterstützen wir Sie als strategischer Partner bei der Koordination ihrer internen Fachkräfte, darunter Personalabteilung, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsmediziner.

Zur wirksamen Entlastung Ihres Managements und Ihrer Personalabteilung setzen wir unser Employee Assistance Program für ihre Mitarbeiter und Führungskräfte ein. Rund um die Uhr beraten wir diese zu den Themen Infektionsschutz & SARS-CoV-2 und entwicklen Lösungen für individuelle Problemstellungen. In akuten Notsituationen, wie zum Beispiel schweren Erkrankungsverläufen oder Todesfällen, unterstützen wir Ihr Unternehmen mit unserem individuellen Notfallmanagement und Psychologischer Beratung.

Gleichzeitig setzen wir für Sie schnell und einfach Maßnahmen des Infektionsschutzes, darunter insbesondere onlinebasierte Trainings und Sicherheitsunterweisungen für ihre Mitarbeiter, um.

Zusätzliche Kapazitäten für die Betreuung und Beratung Ihrer Mitarbeiter schaffen wir durch unsere Betriebsmedizinische Betreuung.

So können Sie sich in dieser Zeit auf Ihre unternehmerischen Kernaufgaben konzentrieren und entsprechend für betriebswirtschaftliche Stabilität sorgen.

Mittelfristig unterstützen wir Ihre Mitarbeiter durch individuelle Gesundheitsberatung in Form unseres Case Managements. Bei langfristigen Ausfällen begleiten wir Ihre Mitarbeiter im Rahmen der Wiedereingliederung durch unser BEM Professional.

Unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erlaubt es uns, sie auch in dieser schwierigen Situation, ungeachtet ihrer eigenen Liquidität, mit individuellen Vereinbarungen als strategischer Gesundheitspartner umfassend zu unterstützen.

Über die aktuelle weltweite und nationale Entwicklung werden wir Sie regelmäßig informieren und die Situation analysieren.

Wir stehen Ihnen auf unbegrenzte Zeit rund um die Uhr zur Verfügung und unterstützen Sie bei den nun kommenden Herausforderungen. Sie können jederzeit per E-Mail, Telefon oder über unseren Live Chat mit uns in Kontakt treten.


Sie benötigen Unterstützung bei der Bewältigung der Corona-Krise?

Gerne stehen Ihnen die RPC Experten für Ihre Fragen zur Verfügung.


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